Über die Kopf, Herz und Basisnote

Duftkompositionen sind häufig wie eine Pyramide aufgebaut. Die Kopfnote stellt die Spitze dieser Pyramide dar. Wird ein Parfüm auf die Haut gesprüht oder eine ätherische Ölmischung angewendet, wird die Kopfnote wahrgenommen. So erzeugt sie den ersten Eindruck von einem komplexen Duft, verfliegt dann aber relativ schnell.

Nach der Kopfnote wird die Herznote eines Dufts wahrgenommen.

Wenn auch diese verflogen ist, verbleibt noch die Basisnote. Im Optimalfall entstehen zwischen den einzelnen Düften Synergieeffekte. Das bedeutet, dass sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen und verstärken.

Das Verhältnis bei der eigenen Komposition

Bei der Zusammenstellung einer Duftmischung sollten alle drei Duftnoten in folgendem Verhältnis vertreten sein:

Basisnote 1 Tropfen

Herznote 2 Tropfen

Kopfnote 4 Tropfen

Es ist möglich, zum Beispiel die Kopfnote aus mehreren Kopfnoten-Düften zusammenzustellen. Allerdings harmonieren nicht alle Kopfnoten-Düfte miteinander oder mit jeder Herz- und Basisnote.

Die Kopfnote

Zitrus und Nadelbaumdüfte: Sie aktivieren Geist und Körper, riechen frisch, heben die Stimmung, machen den Kopf frei,  können schmerzlindernd und schleimlösend sein.

  • Entscheidend dafür, ob man den Duft mag oder auch nicht
  • Ist in seiner wunderbaren ganzen Fülle sofort riechbar
  • Bleibt ungefähr eine halbe Stunde lang erhalten und „verduftet“ dann restlos
  • Frische zitronige Düfte
  • Werden schnell wahrgenommen, verfliegen aber auch schnell wieder
  • Aktivieren den Sympathikus
  • Anregende Wirkung auf uns, vor allem im Kopfbereich
  • Machen uns fröhlich und wach
  • Steigern unsere Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Erfrischen uns
  • Motivieren uns
  • Regen uns an, ohne uns aufzuregen.
  • Auf physischer Ebene können sie eine schleimlösende, antibakterielle, antivirale, gewebestraffende und durchblutungsfördernde Wirkung haben
  • Tragen gut zur Erfrischung der Raumluft und dadurch zur Erfrischung des Geistes bei 

Es gibt auch überleitende Öle, die von der Kopfnote zur Herznote übergehen. Dies sind zum Beispiel Myrtenöl und Nadelbaumöle wie Douglasfichtenöl oder Zirbelkiefernöl.

Diese Duftöle werden Kopf- / Herznoten genannt.

Die Herznote

Blütenöle, Gräser und Kräuter sind emotional ausgleichend und entspannend. Sie können entkrampfend sein, hautpflegend und hautregenerierend.

  • Das Bouquet einer Duftmischung
  • Der eigentliche Geruch eines Öles, der lange anhält
  • Braucht etwas Zeit, bis sie sich voll entfalten und von uns wahrgenommen werden kann
  • Hält sich bis zu 6 Stunden
  • Herzdüfte stehen in enger Beziehung mit den Gefühlen
  • Würzige, liebliche und blumige Düfte
  • Aktivieren den Parasympathikus
  • Senken den Blutdruck und die Herzfrequenz und entspannen
  • Bringen Harmonie und Ausgleich
  • Empfindungen werden geweckt und aktiviert, die wir gerade in uns tragen
  • Blockaden werden gelöst, die möglicherweise schon lange in uns bestehen
  • Duft tröstet, erfreut, begeistert, erotisiert, beruhigt, harmonisiert oder gleicht seelisch aus
  • Auf physischer Ebene sind diese Öle im Allgemeinen sehr gut zur Haut, sie pflegen die Haut, sie sorgen dafür, dass sich die Zellen regenerieren, außerdem können Entzündungen gehemmt und Verletzungen schneller gelindert werden.
  • Meist findet man mindestens einen Duft aus der Gruppe der Herznoten, der einen das ganze Leben lang begleitet.

Manche Düfte weisen Eigenschaften einer Herznote, aber auch Charakteristika einer Kopfnote (Ingwer)oder einer Basisnote (Sandelholz) auf. So können sie im Übergangsbereich zwischen den beiden Duftnoten wirken.

Die Basisnote

Harze, balsamische, vanillige, holzige Düfte: Vermitteln Geborgenheit, Halt, Kraft, Zuversicht, pflegen und stabilisieren Seele und Haut

  • Vergeht als letzte der Duftbestandteile
  • Sie ist normalerweise besonders intensiv
  • Die grundlegende Eigenschaft eines Duftes – also zum Beispiel herb, spritzig, moschusartig usw.
  • Schwere, balsamische und vergleichsweise intensive Düfte
  • Aktivieren den Parasympathikus
  • Senken den Blutdruck und die Herzfrequenz und entspannen
  • Wirken stabilisierend und zentrierend und verschaffen neue Energie
  • Brauchen lange, bis sich der Duft komplett ausgebildet hat. Es kann bis zu 2 Stunden dauern.
  • Bleibt dann auch einen ganzen Tag bestehen, bevor er nach und nach wieder vergeht
  • Schenken uns Mut, Geborgenheit, Konzentration, Sicherheit, Ruhe, Ausdauer, innerliche Stärke. Oft werden sie deshalb auch „Psycho-Öle“ genannt.
  • Auf physischer Ebene sind sie besonders gut für die Haut, die von Ihnen gepflegt und beruhigt wird. Außerdem heilen Entzündungen besser ab.
  • Gewinnt man überwiegend aus festen Bestandteilen der Pflanzen, also zum Beispiel der Rinde, den Wurzeln, dem Holz oder dem Harz.

Andere Düfte wie Sandelholz oder Patchouli besitzen Eigenschaften einer Herz- und einer Basisnote. Dadurch entfalten sie ihre Wirkung im Übergangsbereich zwischen den beiden Duftnoten.

Verfasserin: Andrea Kistenich